Das rationale Kalkül gilt als das Alleinstellungsmerkmal des homo oeconomicus und bildet die Grundlage für organisationale Entscheidungsprozesse. Emotionale Verstrickungen finden dabei wenig Beachtung, obwohl es gerade die affektiv gefärbten Paradoxien und Fragen sind, die in kritischen organisationalen Phasen einer Entscheidung bedürfen. Die Transformation solcher Paradoxien steht oft im Mittelpunkt erfolgreicher Beratungsprozesse.
In Zeit der vielen Gleichzeitigkeiten sollte diese Komplexität in Entscheidungsprozesse eingespeist werden - hierfür sind andere methodische Zugänge gefragt. Es geht um die Balance zwischen hinreichender Komplexität und handlungsnotwendiger Einfachheit. Eine systemtheoretische Betrachtungsweise von Entscheidungsprozessen kann dabei sowohl der Komplexität Rechnung tragen, als auch dazu beitragen, das Netzwerk der Verbindungen und Verpflichtungen, zwischenmenschlichen Verstrickungen und emotionale Irrationalitäten reflektieren.
Systemix Reloaded 2012 widmete sich diesem Themenkomplex. Gemeinsam mit Hans Rudi Fischer, Günther Ortmann und Heinz Klaus Stahl haben wir dieses Themenfeld entlang von folgenden Leitfragen erkundet:
Wie können uns der Logik von Paradoxien bedienen um Entscheidungsprozesse besser zu machen?
Wie können emotionale Aspekte bei Entscheidungsfindungsprozessen berücksichtigt werden?
Wie kann der systemische Methodenkoffer dabei helfen, unterschiedliche Sichtweisen auf Entscheidungsfragen ins Verhältnis zu rücken?